Das menschliche Mosaik: Nur Kleber in der Krise?

Ronny

Wir sind Meister im Streiten, Erbsenzählen und Ellbogenanwenden. Doch sobald Mutter Natur unsere Existenz infrage stellt, kommt plötzlich der große Zusammenhalt. Es scheint, als ob wir Menschen nur in der Krise zusammenfinden und unseren Kleber namens Solidarität erst dann hervorkramen. Hier, auf „keine.at“, haben wir uns über diese skurrile Eigenheit Gedanken gemacht. Lassen Sie uns gemeinsam durch dieses Labyrinth der menschlichen Ironie schreiten.

Besser Feinden als Freunden

Wissen Sie, was das Schöne an Redewendungen ist? Sie schaffen es, die tiefsten menschlichen Wahrheiten in ein paar schmackhafte Wortbrocken zu packen. Eine davon lautet: „In guten Zeiten erkennt man seine Freunde, in schlechten Zeiten erkennt man seine Feinde“. Wie tiefgründig. Wie erhaben. Und vor allem, wie erstaunlich falsch es sich anfühlt.

Lassen Sie uns dieses Juwel an Weisheit mal unter die Lupe nehmen. Im Land der Überfluss und Zufriedenheit – dem Ort, wo wir alle uns nach langen Arbeitstagen gerne zurückziehen, um uns in der scheinbar ewigen Sonne unseres Erfolges zu suhlen – in diesem glücklichen Zustand scheinen wir eine sehr ungewöhnliche Blindheit zu entwickeln. Es ist, als ob wir plötzlich vergessen würden, wie Gesichter unserer Freunde aussehen und nur noch die unerwünschten Züge unserer Feinde erkennen könnten. Interessant, nicht wahr?

Wir sind wie diese Charaktere in Horrorfilmen, die sich auf mysteriöse Weise immer für den dunkelsten und gruseligsten Weg entscheiden, auch wenn es eindeutig eine sicherere, hell beleuchtete Option gibt. Anstatt uns in der Wärme der Freundschaft und der Zusammenarbeit zu baden, stürzen wir uns mit unerklärlicher Begeisterung in die frostigen Gewässer der Konkurrenz und Rivalität. Und das, liebe Leser, ist so logisch wie der Wunsch, die eigene Hand im Kaminfeuer zu rösten, nur um zu sehen, wie gut sie knistert.

Und dann gibt es da noch diese bemerkenswerte Analogie, die uns das ganze Ausmaß dieser Absurdität veranschaulicht. Stellen Sie sich vor, Sie backen einen Kuchen. Sie haben alle Zutaten sorgfältig ausgewählt, den Teig zubereitet und sind nun bereit, ihn zu süßen. Und was tun Sie? Sie greifen zum Salz. Ja, Sie haben richtig gehört. Anstatt den süßen, köstlichen Zucker zu verwenden, entscheiden Sie sich dafür, Ihren Kuchen mit Salz zu würzen. Klingt unappetitlich? Nun, das ist genau das, was wir in Zeiten des Wohlstands und des Glücks machen – wir salzen unseren Kuchen der Freude und wundern uns dann, warum er so bitter schmeckt.

Der Mensch, der Sturm und der plötzliche Zusammenhalt

Ach, wie poetisch es doch ist, wenn ein gnadenloser Hurrikan mit der Präzision eines Unruhegeistes über uns hinwegfegt. Mutter Natur schmeißt eine ihrer legendären Partys und wir sind alle eingeladen. Die Dresscode? Chaos-Chic. Die Dekoration? Sturm-verwüstete Straßen und entwurzelte Bäume.

In diesen launischen Wutanfällen der Natur wird alles, was vorher so lebensnotwendig schien, auf einmal trivial. Unsere prächtigen Villen, unser geschätzter Status, unsere blitzenden Luxuskarossen – all das scheint plötzlich so bedeutungslos wie die Frage, ob Avocados wirklich zu den Superfoods zählen oder ob sie nur überteuerte grüne Früchte sind.

In diesen dramatischen Augenblicken, in denen das Schicksal die Bühne betritt und sein Monolog von Leid und Zerstörung beginnt, zeigt sich das wahre Gesicht des Menschen. Und was machen wir da? Oh, die Ironie! Wir, die Meister des Egoismus, halten plötzlich zusammen, als ob wir das immer schon getan hätten. Wir entdecken unerwartet eine Seite von uns, die so tief in uns verborgen war, dass wir sie schon fast vergessen hatten.

Wir helfen einander. Ja, Sie haben richtig gehört. Wir, die wir uns sonst um den letzten Parkplatz prügeln, helfen einander. Wir teilen unsere Schätze, von denen wir uns sonst nur ungern trennen. Unser Brot, unsere warmen Betten, unsere trockenen Wohnzimmer – all das wird plötzlich zum Gemeinschaftsgut, verteilt unter denen, die es am meisten brauchen.

Wir entdecken die süße Melodie der Mitmenschlichkeit, die zuvor in dem Lärm unseres Alltags untergegangen war. Wir lernen die Namen unserer Nachbarn kennen, die wir bis dahin nur als „der Typ von nebenan“ oder „die nervige Familie von gegenüber“ kannten. Und oh Wunder, wir stellen fest, dass sie gar nicht so übel sind, wie wir dachten. Sie teilen ihren Stromgenerator mit uns, wir teilen unser Essen mit ihnen und irgendwie überleben wir gemeinsam diese Wutanfälle der Natur.

Nach der Katastrophe – Brüder und Schwestern im Geiste

Ah, der Wiederaufbau nach einer Katastrophe. Welch eine bemerkenswerte Zeit! Eine Zeit, in der unser kollektiver Geist voller Solidarität nur so sprudelt. Das ist der Moment, in dem wir uns nicht mehr wie alleingelassene Einsiedlerkrabben verhalten, die sich in ihre eigenen kleinen Schalen verkriechen. Nein, wir sind plötzlich nicht mehr nur ein Haufen Einzelgänger, sondern ein glitzerndes, auf Hochglanz poliertes Team.

Und der größte Knaller dabei? Die Rivalität, dieses kleinkarierte, hinterhältige Ding, das uns sonst so sehr prägt, verabschiedet sich auf einmal. Statt in Konkurrenzkampf zu schwelgen, schwimmen wir in einem Ozean der Kooperation. Von Rivalen zu Kollegen – welch magischer Wandel!

Denn weißt du, was in diesen Momenten das Allerbeste ist? All die trivialen Dinge, die uns vorher den Schlaf geraubt haben, werden plötzlich vollkommen bedeutungslos. Du kannst dir vorstellen, dass dieser Umstand für uns erbsenzählende, vergleichssüchtige und ständig neidische Homo Sapiens ein echter Knaller ist!

Ob unser Nachbar in einem Herrenhaus wohnt, während wir in einer schäbigen Wohnung ausharren? Komplett irrelevant. Ob unser Cousin ein Monatsgehalt einstreicht, das unserem Jahresgehalt gleichkommt? Wer kümmert sich darum! Die Katastrophe hat eine merkwürdige Art, uns auf eine humorvolle Weise zu erinnern, was wirklich wichtig ist im Leben. Und es ist definitiv nicht die Größe unseres Bankkontos oder der Anzahl der Schlafzimmer in unserem Haus.

In diesen Momenten sind wir alle gleich. Egal ob Millionär oder Mindestlohnempfänger, wir sind gleich im Leid, gleich in der Hoffnung und gleich in unserem verzweifelten Streben nach einem Neuanfang. Wir teilen den gleichen schmutzigen Staub der Zerstörung und die gleichen Tränen der Hoffnung. Und das ist es, was uns – zumindest für eine kurze, glorreiche Zeit – zu einem großen, unordentlichen, aber wunderbar solidarischen Haufen macht.

So verwandelt sich unsere mürrische, konkurrierende Gemeinschaft zu einer Einheit, die ein Lächeln auf das Gesicht von Karl Marx gezaubert hätte. Doch sobald die ersten Grundmauern wieder stehen, der Staub sich legt und das normale Leben zurückkehrt, verblasst dieses glorreiche Bild der Solidarität und unser alter Freund, der Egoismus, klopft wieder an die Tür. Aber hey, genießen wir doch die Show, solange sie dauert.

Die unsichtbaren Katastrophen und der fehlende Kleber

Aber dann gibt es da noch unsere alltäglichen „Freunde“, die ganz unerwarteten Statisten unserer gut durchdachten Lebensbühne. Diejenigen, die still und leise eine Hauptrolle in einem Drama spielen, das in unseren Augen nur eine Nebenhandlung ist. Sie sind die Obdachlosen, die Armen, die Verlassenen. Ihre Rolle in diesem Drama? Sie sind die ständige Katastrophe, die sich immer und immer wieder auf unsere Bühne schleicht, ganz ohne Einladung oder Ankündigung.

Ja, meine Damen und Herren, es gibt Menschen, deren Leben so weit vom Konzept einer Pralinen-Schachtel entfernt ist, dass Forrest Gump sich wohl im Grabe umdrehen würde. Ihre Katastrophen sind nicht die großen, schlagzeilenträchtigen Ungetüme wie ein Hurrikan oder ein Krieg. Nein, ihre Katastrophen sind leise, alltäglich und schleichend. Sie sind der stetige Regen statt der dramatischen Sturmflut, der unsichtbare Riss in der Wand statt des spektakulären Einsturzes.

Doch hier stoßen wir auf ein merkwürdiges Phänomen. In diesen Fällen scheinen wir unseren geliebten Kleber namens Solidarität plötzlich nicht mehr finden zu können. Es ist, als ob wir die Tube in der hintersten Ecke unseres Empathieschranks versteckt hätten und jetzt absolut keine Ahnung haben, wo wir sie hingetan haben. Wo ist der Solidaritätskleber, wenn man ihn mal braucht?

Statt Zusammenhalt finden wir nur Ignoranz. Es ist fast so, als ob wir in unseren schönen, sauberen Wohnungen sitzen und durch unsere kristallklaren Fenster nach draußen schauen, während der Regen auf die Straßen prasselt, und wir denken: „Oh, sieht so aus, als ob es draußen nass ist. Aber was hat das mit mir zu tun?“ Und statt Hilfe gibt es Missachtung. Es ist fast so, als ob wir uns eine schicke neue Brille aufgesetzt hätten, die alles in Rosa verwandelt und uns die Welt nur noch durch einen Instagram-Filter zeigt.

Aber keine Sorge, solange wir uns hinter unseren Fenstern und hinter unseren rosafarbenen Brillen verstecken können, müssen wir uns nicht mit diesen unangenehmen Wahrheiten auseinandersetzen, oder? Denn schließlich ist das Leben ein großer Spaß, solange wir unsere Solidaritätskleber für die „wirklich wichtigen“ Katastrophen aufbewahren, nicht wahr?

Die Lektion der Ironie

Die Ironie ist offensichtlich: Wir Menschen sind im Grunde sozial und kooperativ. Aber irgendwie scheint es, als ob wir nur dann wirklich zusammenhalten können, wenn uns eine externe Bedrohung ins Gesicht schaut. Als ob wir nur dann merken, dass wir alle im selben Boot sitzen, wenn dieses Boot zu sinken beginnt.

Vielleicht sollten wir uns eine Lektion aus unseren katastrophalen Zeiten nehmen und sie in unseren Alltag einbauen. Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, dass wir alle nur Menschen sind, egal ob wir im Penthouse wohnen oder auf der Straße leben. Vielleicht ist es an der Zeit, unseren Kleber namens Solidarität nicht erst hervorzukramen, wenn eine Katastrophe eintritt, sondern ihn ständig bei uns zu tragen und bereit zu sein, ihn bei Bedarf zu verwenden.

Bis dahin können wir nur hoffen, dass der nächste Hurrikan nicht allzu bald kommt und uns erneut daran erinnert, dass wir im Grunde genommen alle nur Menschen sind, die zusammenhalten sollten, und zwar nicht nur in schlechten, sondern auch in guten Zeiten. Denn, wie ein weiser Mensch einmal sagte: „Das Glück, das wir teilen, ist das Glück, das wir verdoppeln, und das Leid, das wir teilen, ist das Leid, das wir halbieren.“

So ist das Leben – eine endlose Abfolge von Ironien und Widersprüchen. Aber vielleicht macht genau das uns Menschen aus. Und vielleicht ist das der Kleber, der uns zusammenhält, ob wir es merken oder nicht. Und wenn das so ist, dann ist die menschliche Rasse wahrlich ein Mosaik, das nur in der Krise seinen Kleber findet.

Haftungsausschluss: Diese satirische Darstellung soll nicht das Leid und die Herausforderungen herunterspielen, denen sich viele Menschen täglich stellen müssen. Sie soll vielmehr auf humorvolle Art und Weise zum Nachdenken anregen. Jeder von uns kann mit kleinen Gesten einen großen Unterschied machen. Danke an all jene, die das bereits tun und tagtäglich ihre Solidarität in die Welt hinaustragen. Eure kleinen Gesten verändern die Welt – und das ist kein Witz.

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Über den Author dieses Artikels:
Mein Name ist Ronny und ich bin Freelancer für IT-Projekte, WebDesign, Content-Erstellung, sowie Online-Trainer. Ich habe 2022 meine Leidenschaft Dinge einfach und simpel zu erklären zum Beruf gemacht. Profitiere von meiner Ausbildung als Trainer und erlerne neues Wissen mit meinen Tutorials. Fragen? Kontaktiere mich gerne, wenn Du mehr erfahren möchtest oder spezifisches Wissen benötigst.