ChatGTP bietet großes Potential. Das habe ich bereits in meinem Blog-Artikel „Einstieg in Prompt Engineering – Verbessere Deine Fähigkeit mit diesem Leitfaden“ verdeutlicht. Genau genommen bietet ChatGTP 175 Milliarden Optionen dieses Potential anzuzapfen und sich weiterzuentwickeln.
Die traurige Wahrheit ist: Die meisten von uns erkennen diese Chance nicht und reden ChatGTP entweder schlecht, ziehen es ins Lächerliche oder drehen dem ganzen den Saft ab, wie in Italien geschehen.
Macht das Sinn?
Wohl kaum, denn ChatGTP und seine Nachfolger werden nicht mehr von der Bildfläche verschwinden. Sie werden unser Leben verändern, so wie es früher beim Internet und dem Mobiltelefon passierte.
Was also tun?
Wir sollten uns schnellstmöglich mit diesen neuen Technologien auseinandersetzen. Jeder für sich und in dem Maße, wie es für sie/ihn erträglich und von Nutzen ist.
Ein kleiner Denkanstoß von mir. Übrigens zu 100% ohne KI geschrieben 🙂
Die heutige Welt
Wir befinden uns in einem Zeitalter, das mit Informationen regelrecht niedergeschwemmt wird. Während man früher die neuesten Nachrichten per Pferd und Brieftaube einmal am Tag erhielt, sind es nun durch E-Mail-Programme, Messenger, Webseiten-Nachrichten und Reals Informationen im Sekundentakt. Dabei vervielfältigt sich diese Anzahl durch die genutzten Programme, Services und Apps. Es handelt sich dabei also nicht um eine Nachricht pro Sekunde, sondern um x Nachrichten pro Sekunde. Für manche eine Art Sucht, für andere eine Verschwörung und für gewisse Leute ein Grund zum totalen Ausstieg. Gesund ist also etwas anderes.
In dieser Welt haben wir allerdings vergessen miteinander zu kommunizieren. Wir schicken uns zwar lustige Sprüche und Emoticons, sitzen in Terminen und in Öffis, doch der Blick, den ich bei vielen Passanten sehen kann, ist oft leer und von einer großen Einsamkeit und Traurigkeit geprägt.
Was hat das mit ChatGTP und Co zu tun?
Während wir uns mit all den Informationen irgendwie doch noch finden und selbstverwirklichen möchten, stellen wir fest, dass vieles nur Sein und Schein ist. Facebook bietet Fotos in denen man sich als glückliches Paar oder Single präsentiert, LinkedIn bietet zahlreiche Beiträge in denen Unternehmen applaudiert werden, Instagram und TikTok zeigt eine Welt, die nur dafür existiert noch mehr Umsatz durch Views, Likes und Follower zu machen.
ChatGTP ist anders
ChatGTP verarbeitet in erster Linie Input, der durch einen „Prompt“ übermittelt wird (eine einfache oder auch komplexe Nachricht durch den Benutzer) greift auf bestehende Daten zurück und liefert ein Ergebnis nach eigener Interpretation oder durch eine Art und Weise, die im Prompt festgelegt wurde.
ChatGTP kümmert sich nicht um Views, Likes oder Follower. Es kümmert sich in erster Linie um die Art und Weise wie man kommuniziert und sich ausdrücken kann. Hat man vergessen, verlernt oder nie erlernt seine Anfrage zielgerecht auszudrücken, dann macht ChatGTP das, was es verstanden hat. Und dann sagt der jeweilige Anwender: Du bist Schrott. Du verstehst mich nicht.
Kommunikation ist kein Monolog
Während man früher durch Gespräche sich mit einem gegenseitigen Respekt und einem angemessenen Niveau ausgetauscht hat, senden wir nun Termine, E-Mails, Statusnachrichten und viele viele Hashtags und Emoticons.
Das berühmte „zwischen den Zeilen lesen“ hat bereits eine ganz andere Bedeutung. Während es früher dafür geeignet war, eine Stimmung oder ein Gefühl durch Nachrichten zu interpretieren, zählt man heute zwischen den Zeilen die Sekunden bis jemand etwas gelesen oder beantwortet hat. Je geringer der Abstand, desto höher die Wertschätzung. #respekt
ChatGTP kommt zum richtigen Zeitpunkt und zeigt uns ein Problem. Das Problem der Kommunikation untereinander und miteinander. Wir setzen Voraus, dass eine KI intelligent ist und alle unsere Probleme versteht und diese selbstredend auch lösen kann.
Wie soll das jedoch eine KI schaffen, wenn wir diese Probleme selbst nicht in Worte fassen können oder eine unglaubliche Angst davor haben, uns diesen Problemen zu stellen?
Die Angst vor dem Versagen
Was Menschen nicht verstehen, macht ihnen Angst. Was ihnen Angst macht, wird in der Regel verfolgt, zerstört oder verboten. Und siehe da, Italien hat bereits letzteres getan. Aus Gründen des Datenschutzes, so heißt es. Während unzählige Apps auf Smartphones, Kameras in der Öffentlichkeit und so manche Institutionen auf den Datenschutz wortwörtlich k*cken, ist eine KI, die Informationen verarbeitet plötzlich böse.
In der Presse hat man sich noch nicht entschieden, was ChatGTP ist. Auf alle Fälle bietet es a) viele Chancen, ist aber b) doch sehr dumm (ChatGPT ist eine dumme Nuss – Der Standard, März 2023) und c) kann mitunter gefährlich werden (20 Gefahren von Chat GPT, von denen niemand spricht – HRPraxis – Februar 2023).
Worin sich allerdings viele einig sind: Es wird Jobs kosten. Viele Jobs.
Panik ist immer gut, wenn man etwas nicht versteht oder auch nicht verstehen will. ChatGTP wird keinen Job kosten, der nicht bereits zuvor wackelte oder zu hinterfragen war. Wer sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, wird feststellen, dass wir Menschen immer dazu neigen Prozesse zu beschleunigen und weiter zu optimieren. Selbst dort, wo man die Sinnfrage laut und deutlich stellen müsste. Wenn also ein Job durch ChatGTP überflüssig wird, dann war es mit ziemlich großer Gewißheit auch zuvor schon, nur hat da noch niemand genauer hingesehen.
Wir dürfen keine Angst davor haben uns weiterzuentwickeln.
ChatGTP ist offen für alle und kann jederzeit kennengelernt und erkundet werden (mit Ausnahme von Italiens Bürgern, die nicht wissen wie man VPN nutzt). Selbst hier wird sichtbar, wie mangelnde Informationen das eigene Leben nicht besser, sondern deutlich schlechter machen.
ChatGTP bietet einen Anschluss an all die Informationen. Es ist ein Werkzeug, dass sich weiterentwickelt und niemals behauptet hat, alles zu wissen oder alles zu können. Ganz im Gegenteil, die Warnhinweise sind bei jedem Einstieg zu ChatGTP deutlich zu lesen. Wann haben wir zuletzt solche Warnhinweise bei Menschen gesehen, die uns getäuscht haben?!
Es wird besser
ChatGTP wird vieles verbessern. Davon bin ich persönlich sehr überzeugt. Wer sich mit Prompts beschäftigt, wird feststellen, dass ChatGTP in vielerlei Hinsicht unterstützt, erklärt und aufbereitet. Es ergeben sich neue Möglichkeiten in der Art und Weise wie wir arbeiten, kommunizieren und womöglich sogar denken. Denn eines ist ChatGTP bereits allen Menschen, denen ich begegnen durfte voraus: Jede Antwort die ich bis dato von ChatGTP erhalten habe, beginnt mit „Ja natürlich kann ich das…“ anstatt „Was willst Du von mir?!“
Fazit
Kritik an ChatGTP ist gut. Neue Technologien müssen sich erst etablieren und unser Vertrauen verdienen. Es allerdings schlecht zu reden und in den Dreck zu ziehen oder sogar zu verbieten ist definitiv der falsche Weg. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass eine KI all unsere Probleme löst oder uns in Monaten oder Jahren beherrscht. Wir geben den Weg vor, sofern wir die Zügel immer in der Hand haben.
Nimm den Zügel in die Hand und finde heraus, wie diese neue Technologie Dich unterstützen kann. Sei es im Beruf bei Texten, Berechnungen, Analysen oder im privaten Bereich durch Fragen über Geschichte, Probleme und Interessen, Urlaubsplanung und vielem mehr.
Gerne stehe ich Dir bei Fragen zur Verfügung und biete Kurse für das erste Kennenlernen rund um ChatGTP und dessen Möglichkeiten.